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Brauche ich ein neues LVS?

„Glaubst du, ich brauche ein neues LVS-Gerät?“, ist eine oft gestellte Frage von Freerider*innen und Kursteilnehmer*innen. Wer diese Frage stellt, weiß eigentlich meistens selbst, dass die Antwort darauf „Ja!“ ist. Leider zeigt es sich im Rahmen von Lawinenunfällen immer wieder, dass das mitgeführte LVS nicht mehr voll funktionsfähig war und eigentlich nicht mehr verwendet hätte werden sollen.

Allgemein gilt für das LVS-Gerät ebenso wie für jede andere Notfall-/Schutz-/Sicherheitsausrüstung am Berg:

  • Beim geringsten Zweifel nicht mehr verwenden.
  • Vom Hersteller bzw. einem Fachgeschäft überprüfen lassen.
  • Wenn möglich, reparieren und updaten lassen. 
  • Ein neues Gerät kaufen.
  • Das alte Gerät entsorgen und nicht weitergeben …

Ist mein LVS kaputt?

Wenn beim Selbst-Check des LVS eine Fehlermeldung angezeigt wird, nach einem Sturz oder Schlag ein Riss am Gerät sichtbar ist, ein Schalter sich plötzlich sehr schwer bzw. extrem leicht bedienen lässt oder eine Batterie ausgelaufen ist, gilt es, das Gerät nicht mehr weiterzuverwenden. Stattdessen sollte es zum Fachhandel zum Check gebracht werden oder direkt an den Hersteller zur Überprüfung eingeschickt werden. Dieser wird sich das Problem ansehen, die Hard- und/oder Software checken und – wenn möglich – reparieren.

Ist mein LVS zu alt?

Nicht nur Klettergurte und -seile, auch LVS-Geräte haben eine empfohlene Lebensdauer. In der Gebrauchsanleitung jedes LVS bzw. auf der Homepage der Hersteller erfährt man, nach wie vielen Jahren ein Gerät überprüft werden soll. Mit zunehmendem Alter sinken die Leistungsmerkmale eines LVS, was sich z. B. in der Reichweite niederschlägt.

Die Hersteller empfehlen, ihre Geräte meist erstmals nach drei oder fünf Jahren und danach jährlich zur Überprüfung einzusenden. Nach einem Geräteservice bekommt man es mit einem Serviceprotokoll retour und hat die Gewissheit, dass es problemlos weiterverwendet werden kann. Vor allem für den Verleih sind solche aktuellen Protokolle Standard.

Clevere Freerider*innen und Skiguides haben gerne ein zweites LVS dabei. Bemerkt am Ausgangspunkt beim LVS-Check jemand, dass es mit seinem Gerät ein Problem gibt (oder hat es jemand vergessen), wird das Gerät einfach ausgetauscht und der Tag ist gerettet.    

Kann ein neues LVS mehr?

Die Hersteller bemühen sich, ihre LVS-Geräte laufend weiterzuentwickeln. Bei den meisten Geräten werden Verbesserungen und die Beseitigung kleinerer Probleme mittels eines Software-Updates auf das vorhandene Gerät gespielt. Deswegen ist es sinnvoll, hier immer auf dem neuesten Stand zu sein. Wer sein LVS mittels einer App selbst updaten kann, hat in dieser Hinsicht einen Vorteil. Für manche Funktionen benötigt man aber auch eine neue Hardware, sprich ein neues Gerät. 

Folgende Merkmale unterscheiden bei fast allen Herstellern die Topgeräte von den Allroundgeräten: Sie sind teurer, haben andere/zusätzliche Bauteile wie Sensoren, erweiterte Bedienelemente und ein erweitertes Menü. 

Wer z. B. ein Allroundgerät besitzt und zusätzlich eine Backup-/Standby-Funktion (auch Rettungs-Send) haben möchte, wird sich das entsprechende Top-Gerät mit diesem Feature kaufen müssen. Dafür ist es mit diesem Gerät dann möglich, bei einem Lawinenunfall als schaufelnde Person das Gerät nicht auf „AUS“, sondern in den speziellen „SEND“-Modus zu schalten – und so für die eigene Sicherheit zu sorgen. 

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