Verschiedene Lagerungspositionen bei Schmerzen
Häufige Verletzungen betreffen den Schulterbereich und/oder die Extremitäten (Arme/Beine). Hier kann man mit verschiedenen Materialien eine improvisierte Schienung herstellen. Das Unterlegen einer Jacke, eines Rucksacks oder das Formen von Schnee sind ebenfalls gute Möglichkeiten, verletzte Körperteile möglichst ruhig zu lagern.
Sollte der Verdacht auf eine Wirbelverletzung bestehen, weil die verunfallte Person in den Armen oder Beinen ein Kribbeln oder ein Taubheitsgefühl hat bzw. diese nicht bewegen kann, sollte der*die Verletzte nach Möglichkeit nicht mehr bewegt werden, außer er*sie ist bewusstlos oder stark eingetrübt (siehe stabile Seitenlage).
- Lagerung mit erhöhten Oberkörper
Sollte die verunfallte Person nach einem Sturz über Übelkeit oder Schwindel klagen, verwirrt erscheinen oder gar erbrechen, deutet das auf eine mögliche Kopfverletzung hin. In diesem Fall ist der*die Patient*in mit erhöhtem Oberkörper bzw. sitzend zu positionieren. Generell ist diese Lagerung bei allen Problemen vom Brustkorb aufwärts zu empfehlen (z. B. bei Verletzungen am Brustkorb, Atemproblemen, Herzinfarkt und Verletzungen am Kopf).
- Lagerung mit erhöhten Beinen
Bei Patient*innen mit stark beeinträchtigtem Kreislauf kann durch ein Hochlagern der Beine eine Verbesserung der Kreislaufsituation erreicht werden. Hierzu wird der*die Patient*in flach am Rücken mit erhöhten Beinen gelagert.
Bewusstlose oder stark Bewusstseins-eingetrübte Personen werden in eine stabile Seitenlage gebracht. Dadurch sollen einerseits die Atemwege offengehalten und andererseits der*die Patient*in vor einer Aspiration (Erbrochenes oder Blut gelangt in die Lunge) geschützt werden. Da oftmals ein Wirbelsäulentrauma nicht auszuschließen ist, muss die verletzte Person achsengerecht, d. h. ohne Verdrehung der Wirbelsäule in die stabile Seitenlage gebracht werden.
Dazu wird im ersten Schritt das Knie der verletzten Person zur Hand der gleichen Seite geführt, ohne dabei die Wirbelsäule zu bewegen. Dann erfolgt das achsengerechte Drehen auf die Seite. Schließlich wird der Mund geöffnet und in Richtung Boden gedreht, sodass Sekrete abfließen können.
Oft ist es hilfreich, den Kopf des*der Verletzten durch das Unterlegen der oberen Hand zu stützen.