
Wie überprüfst du deine Notfallausrüstung?
Sobald der erste Schnee fällt, lautet das Motto: Ski bzw. Board schnappen und am Gletscher oder im Backcountry die ersten Spuren der Saison in den Schnee ziehen. Im Vorteil sind
27.06.2023
Absolute Sicherheit vor Lawinen kann und wird es im ungesicherten Skiraum nie geben. Sinnvoller ist es deshalb, den Risikobegriff einzuführen, sich also die Frage zu stellen, wie hoch die Lawinengefahr, an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit ist und welche Konsequenzen sie für den*die Wintersportler*in hat. Im Folgenden geben wir einen Überblick, wie hoch dieses persönliche Lawinenrisiko in welchem Gelände sein kann.
Skirouten werden nicht präpariert, aber vor Lawinen gesichert. Sie werden also gegebenenfalls gesperrt, wenn eine andere Sicherung (z.B. künstliche Lawinenauslösung) nicht möglich ist. Skirouten sind markiert, wobei sich die Sicherung nur auf den unmittelbaren Umkreis der Markierungstafeln (fünf Meter nach links und rechts) bezieht. Anders als gesicherte Pisten werden Skirouten am Ende des Skitages nicht zwingend kontrolliert. Geöffnete Skirouten bieten eine gute Möglichkeit, Freeriden mit geringem Risiko zu betreiben. Obwohl sie also nicht zum ungesicherten, freien Skiraum zählen, sollte die Notfallausrüstung auch auf Skirouten mitgeführt werden.
Gelände unter 30 Grad Steilheit wird – laut EAWS – als mäßig steil bezeichnet. Unter 30 Grad Hangneigung ist es zwar nahezu unmöglich, Lawinen auszulösen, das bedeutet aber nicht, dass man in diesem Gelände sicher vor Lawinen ist. Lawinen können nämlich auch oberhalb ausgelöst werden – daher muss auch das Einzugsgebiet berücksichtigt werden. Abhängig von der aktuellen Lawinensituation ist es auch möglich, dass Lawinen aus nahegelegenen Hängen sehr weit in flache Bereiche vordringen.
„Im Wald ist man vor Lawinen sicher“ ist eine viel gehörte, aber trotzdem falsche Aussage.
Richtig ist, dass man in einem dichten Wald keine Lawinen auslösen kann. Grund dafür ist, dass der Schnee zuerst durch die Bäume zurückgehalten wird (Interzeption), bevor er irgendwann auf den Boden fällt. Dadurch können sich in einem dichten Wald keine durchgehenden Schwachschichten in der Schneedecke ausbilden. Daneben stabilisiert der Stammrückhalt der Bäume die Schneedecke ähnlich einer Lawinenverbauung.
Allerdings bedeutet „dicht“ in diesem Zusammenhang 400 Bäume pro Hektar, also alle 5 x 5 m ein Baum. In einem solchen Wald kann zwar keine Lawine ausgelöst werden, man kann dort aber auch nicht mehr Skifahren …
Ist der Wald lichter, gelten diese positiven Effekte nicht mehr und eine Lawinenauslösung ist möglich! Einzelne Bäume vermitteln hier eine trügerische, nicht vorhandene Sicherheit.
Egal, ob dichter oder lichter Wald: Eenn ein*e Skifahrer*in im oder oberhalb eines Waldes von einer Lawine erfasst wird, sinken die Überlebenschancen drastisch, weil massive Verletzungen die Folge sind. Auch LVS und Lawinenairbag sind hier wirkungslos. Ein Wald unter einer Abfahrt oder Querung stellt also eine klassische Geländefalle dar.
Je mehr Spuren sich in einem Hang befinden, desto geringer wird dort das Lawinenrisiko (bei einer trockenen Schneedecke). Ein stark verspurter Hang ist im Allgemeinen also „sicherer“ als unbefahrenes bzw. unverspurtes Gelände.
Wird ein Hang nach jedem Schneefall sofort „zusammengefahren“ – z.B. auf klassischen Runs in Freeride-Gebieten – kann sich in diesen Hängen den ganzen Winter über nie eine durchgehende Schwachschicht ausbilden. Diese verspurten Korridore sind dann wesentlich stabiler als das umliegende Gelände.
Ein tragender Schmelzharschdeckel ist häufig im Spätwinter in sonnenexponierten Hängen nach klaren Nächten vorzufinden. Er entsteht durch die wiederkehrende Erwärmung und Abkühlung der Schneedecke und lässt auf ein sehr geringes Lawinenrisiko schließen. Vorsicht ist dann geboten, wenn die Stabilität durch die tageszeitliche Erwärmung abnimmt. Dann kann es sehr schnell sehr gefährlich werden. Gutes Zeitmanagement und ein früher Start sind dann von großer Bedeutung.
Zusammenfassend kann man sagen, dass es sehr wohl Situationen und Bereiche im Gelände gibt, wo das Lawinenrisiko als gering eingeschätzt werden kann. Absolute Sicherheit wird es im freien Gelände aber nur selten geben, da potenziell gefährliche und unbedenkliche Geländeabschnitte oft knapp nebeneinanderliegen und auch für erfahrene Freerider*innen nicht immer auf den ersten Blick erkennbar sind.
Sobald der erste Schnee fällt, lautet das Motto: Ski bzw. Board schnappen und am Gletscher oder im Backcountry die ersten Spuren der Saison in den Schnee ziehen. Im Vorteil sind
04.11.2024 Inhalt Diese Kreuzworträtsel zur Festigung des erlernten Wissen zu den Grundlagen über die Naturgefahr Lawine (Präsentation Grundlegendes über Lawinen). Information und Beschreibungen findest du im Wissensbeitrag: Grundlegendes über Lawinen:
Absolute Sicherheit vor Lawinen kann und wird es im ungesicherten Skiraum nie geben. Sinnvoller ist es deshalb, den Risikobegriff einzuführen, sich also die Frage zu stellen, wie hoch die Lawinengefahr,
Freerider*innen sollten Bewusstsein darüber haben, ob und welche Gefahren beim Fahren im freien Skiraum vorhanden sind bzw. sein könnten und wie man das persönliche Risiko beim Freeriden steuern kann.
Um in den Bergen sicher unterwegs zu sein, sind fundierte Kenntnisse über das Wettergeschehen und das Wissen über die häufigsten Begriffe im Wetterbericht essenziell.
Schnee ist eine Form von gefrorenem Wasser. Er besteht aus vielen kleinen Eiskristallen, die sich zu Schneeflocken formen.
Schüler*innen die im alpinen Raum leben sollen die Möglichkeit haben, Lawinenkurse bzw. Wintersport-Sicherheitstage zu absolvieren.
Skifahrer*innen und Snowboarder*innen, die im freien Skiraum unterwegs sind, müssen gut vorbereitet und mit der notwendigen Ausrüstung ausgestattet sind, um ihr Risiko zu minimieren und im Ernstfall handeln zu können.
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